Karfreitag (Tag 7) und Ostermontag (Tag 10) verbrachten wir in den Familien.
Wieder gab es zu unserem Vergnuegen am Samstagmittag strahlenden Sonnenschein und wir (die Deutschen und die Finnen) trafen uns in Virkkunen bei Juha (ebenfalls) Virkkunen. Juha besitzt eine Rentierfarm, viel Land und Huetten an einem See. Dort hatten wir vor, unser "Wintercamp" zu verbringen - also in der freien Natur zu uebernachten. Zuerst aber fuehrte uns Juha ueber das Gelände und beeindruckte uns mit seinem Schuldeutsch. So konnte er uns ohne grosse Probleme sehr viel ueber die Geschichte des Gehöfts berichten, die weit ueber den 1. Weltkrieg hinausreicht, aber auch ueber die Geschichte Finnlands.
Juha
Das ganze mutete fast wie ein Erlebnismuseum an, denn er zeigte uns Werkzeuge und Relikte aus alten Zeiten von seinen Grosseltern. Aber wir merkten auch schnell, dass er ein wahrer Experte auf dem Gebiet der Biologie ist. Er wusste uns viel ueber die Pflanzen, das Klima und die Tiere (insbesondere die Rentiere) zu erzählen, während wir seine Rentiere fuettern durften.
Es folgten Trockenuebungen im Rentierfangen (ganz im "Wild-North-Stil") und eine "lustige" Rentierkutschfahrt vorbei an den Iglus, die Juha bereits fuer unser Nachtquartier gebaut hatte.
Bei Lachs- bzw. Rentiersuppe, die Juhas Frau fuer uns zubereitet hatte, erzählte uns Juha noch mehr interessante Dinge und präsentierte uns finnische Volkslieder.
Gleich darauf wanderten wir dann ein wenig in den Wald zu einer Huette, die Juha selbst errichtet hatte, machten ein Feuer, bereiteten Kaffee und Tee vor und Juha bereitete den Lachs zu, den er mitgebracht hatte. Doch bis dieser die 2-3 Stunden bis zum Verzehr am Feuer gestanden hatte, gingen wir noch weiter in den Wald hinein und Juha zeigte uns eine kleine Quelle - eine Jugendquelle, wie er sie selbst nannte. Danach liessen wir uns in der Huette den köstlichen Lachs schmecken, brieten Wuerste und Stockbrot und tranken in gemuetlicher Runde Kaffee und Tee.
Am Abend begann der Aufbau der Zelte mit Kaminen auf Juhas Grundstueck, da die Iglus nicht fuer alle Platz boten. Aber auch in den Zelten wurde der Platz eng und ein paar machten sich wieder auf den Weg zur Huette, um sich dann dort die Nacht um die Ohren zu schlagen.
Juhas Hof
im Iglu
Und ganz ueberraschenderweise wurde es in dieser Nacht etwas kalt... Und obwohl sich fuer das Feuer meistens auch niemand verantwortlich zeigte, ueberlebten sie doch alle (mehr oder weniger verschnupft). Am nächsten Morgen kamen wir also schliesslich alle wieder in Juhas Haus zusammen und fruehstueckten gemeinsam. Wir sangen und Juha erzählte noch ein paar Geschichten, bis wir letztlich gegen 11 Uhr nach Hause gingen.
Dieses Wochenende war eindeutig ein unvergessliches Erlebnis.
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